Über Unfruchtbarkeit beim Mann spricht man nicht. Hinter diesem nicht salon-fähigen Thema können jedoch verblüffende Gründe stecken, die Sie im Handumdrehen verhindern können. Darüber sprechen weder Ärzte und noch Pharma-Konzerne - das lesen Sie hier:
Grund 1: Sitzheizung als Spermienkiller
Sich auf einen warmen Autositz an kalten Wintertagen zu sitzen: welche Freude! Schnell, bequem und dadurch verlockend. Aber wussten Sie, dass das Ihre männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigt?
Betrachten wir die Anatomie des Mannes: Männliche Geschlechtsorgane (mit Ausnahme der Prostata) liegen außen. Es ist keine Laune der Natur - sondern ihre Antwort auf die Tatsache, dass Spermien eine um ca. 3°C niedrigere Temperatur als im übrigen Körper benötigen.
2008 zeigte eine Studie der Universität Gießen, dass sich die Hodentemperatur bereits nach einer halben Stunde auf einem beheizten Pkw-Sitz auf 37,3 Grad erhöht. Dies reicht aus, um die Lebenskraft der Spermien deutlich zu verringern.
Also liegt es nun an Ihnen: Entscheiden Sie sich täglich aufs Neue, ob Sie die Sitzheizung einschalten - oder eben nicht! Sorry BMW und co.
Grund 2: Enge Hosen können Spermienreifung verhindern
Enge Hosen schauen gut aus. Aber: enge Hosen gleichen enge Hoden - und es wird ihnen wiederum warm! Da wären wir wieder beim Punkt 1.
Dass die Hoden druckempfindlich sind, brauche ich Ihnen nicht zu erzählen. Aber wussten Sie, dass nicht nur akutes sondern chronisches Zerquetschen - eben durch enge Hosen und schmale Unterhosen - sie stören?
Ein weiterer Blick in die Anatomie zeigt (siehe Bild unten): Spermien werden in mikroskopischen Samenkanälen gebildet - 360m feiner Kanäle pro Hode (entspricht mehr als zwei Platzrunden um ein Fußballfeld!). Eine dauerhafte Quetschung kann diese mikroskopischen empfindlichen Samenstraßen einengen und sogar verkleben..
Also trauen Sie sich Ihre Männlichkeit zu: Her mit den normalen Hosen!
Anatomie der Hoden
Quelle: Lignam Massage von Michaela Riedl (links) und Atlas der Anatomie von Frank Netter (rechts)
Grund 3: Achtung Spoiler: Spermientod durchs Handy
Eine Studie an der Universität Genf zwischen 2005 und 2018 schlägt Alarm. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Männer die mehr als 20 mal Ihr Handy am Tag benützten, wiesen eine 21% geringe Konzentration an Spermien! Untersucht wurden 2886 Männer im Rekrutenalter - statistisch relevant also.
Die Forscher erkannten auch, die Ergebnisse am Ende der Studie sich exponentiell verschlimmerten. Es wird vermutet, dass dies mit dem Übergang von 2G zu 4G zusammenhängen könnte.
Spoiler-Alarm Nummer 2: Die Frage der Hosentasche. Die Studie lies klar erkennen: Es spielt keine Rolle, wo Handy aufbewahrt wird. Ob in der Hosentasche, in unmittelbarer Nähe oder durch Kopfhörer verbunden: Der Unterschied ist so klein und wird als irrelevant vom Forscherteam abgestempelt.
Technischer Fortschritt vs. menschliche Fortpflanzung. Ein Dilemma, dass uns in den nächsten Jahrzehnten begleiten wir. Was können Sie konkret tun, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt?
Öfters am Laptop surfen statt am Handy
Festnetz im Büro vermehrt verwenden bzw. daheim aus dem Keller holen
Sich ein Handyfreier Tag immer wieder einbauen - das neue Fasten
Stehen Sie dazu und sprechen Sie darüber
Grund 4: Stress erhöht den Anteil an Killer-Spermien
Stress macht unfruchtbar - nichts Neues, werden Sie sagen. Wussten Sie, dass die Spermien sich genauso wie in einer einer Firma sich organisieren? Die 600 Millionen Spermien aus einem Ejakulat teilen sich klare Aufgaben:
Killer: 50% der Jungs haben als Aufgabe, mögliche alte (und fremde) Spermien in der Vagina bzw. Gebärmutter der Partnerin zu killen.
Blockierer: Knapp ein Viertel (24%) bleiben im Muttermund der Frau und sichert so die Exklusivität der Party in der Gebärmutter.
Begleiter: Weitere 24% begleiten die Befruchter, erkunden den Weg, sorgen für eine schleimige Spur für die Sieger.
Befruchter: Nur 10 Millionen - also 2% - treten sie Reise in den Eileiter. Davon kommen nur einige Hunderte (max. 0,01%) ans Ziel.
Stress beeinflusst nicht nur Ihr Agieren und Denken... sondern verteilt auch die Spermienaufgaben neu: Je mehr Stress, um so höher der Anteil an Killerspermien! Da kann Ihre Fruchtbarkeit ganz schnell von den schon knappen 0,001% Befruchter ins Null abrutschen.
Was tun? Stress reduzieren - ganz klar! Einfach nur Entspannen und Ausruhen nach stressigen Phasen reicht jedoch nicht aus. Also Resilienz steigern - täglich, Schritt für Schritt und nachhaltig! Ein konkretes Beispiel aus dem Mentaltraining: Stellen Sie sich Ihre Fruchtbarkeit und Ihren Stress in je einer Schale einer Waage vor und visualisieren Sie mehrfach täglich dieses Bild. Tun Sie sich etwas Gutes: Natur, Sport, Freunde treffen, vielleicht auch mal endlich den Töpferkurs besuchen!
Grund 5: Genussmittel schädigen Spermaqualität 70 Tage lang
Erinnern Sie sich am Absatz 2: Spermien entstehen aus dem Stadium der Spermatide in den Samenkanälen der Hoden. Die Frischlinge werden anschließend 70 Tage lang zur Nachreife in den Nebenhoden gespeichert. Ja, Sie lesen richtig: 70 Tage lang! Ihr Reifeprozess dauert also mehr als doppelt so lange als für die weiblichen Eizellen!
Innerhalb dieser 2,5 Monaten schädigt jedes Genussmittel wie Tabak, Alkohol, Drogen Qualität und Quantität des Spermas.
Wenn also Ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt: Verzichten Sie auf Ihre Genussmittel und entgiften Sie sofort! Es tut nicht nur Ihrer Fruchtbarkeit gut: sie werden sich auch fitter fühlen - garantiert!
Grund 6: Zu viel Sex kann Qualität der Spermien reduzieren
Wissenschaftler von der Universität in Salt Lake City untersuchten 2016, wie sich Abstinenzzeiträume auf die Spermienzahl und -qualität bei 30-jährigen Männern bester Fruchtbarkeit auswirkte.
Mit kurzen Phasen ohne Sex (4 Tagen) steigen sowohl Anzahl und Beweglichkeit der Spermien. Bei einer längeren Phase von 8 Tagen ist das Bild jedoch genau umgekehrt: Sowohl Dichte als Vitalität verschlechtern sich. Fazit: Nur kurze Abstinenz verbessert die männliche Fruchtbarkeit.
Was ist aber mit der anderen Seite der Medaille: Kann täglicher Sex die Fruchtbarkeit erhöhen? Leider nein. Bei täglicher Entleerung der Samenblase wird zwar frischer Ware geliefert, jedoch nimmt sowohl Dichte und Beweglichkeit der Spermien ab. Erinnern Sie sich: 70 Tage benötigen die fertig gebildete Spermien zur Reifung. Zu viel Sex fördert nur unreife Spermien - schlechte Karten also.
Was Sie tun können: Stimmen Sie Ihren Geschlechtsverkehr mit dem Zyklus Ihrer Partnerin ab. Heutzutage ist sogar ein Monitoring des weiblichen Zyklus per Smartphone und Smartwatch möglich. Vorteil für die Ladies - Sorry Gentlemen!
Grund 7: Weißmehl verringert die Fruchtbarkeit – sogar über mehrere Generationen
"Kinderlos durch Weißmehl?" Diese polemische Frage haben sich die Forscher Kühnau und Bernasek gestellt. Ihre Studie 1971 wecke alle Geister. Zwar richteten sie ihre Frage auf die Fruchtbarkeit von Ratten, jedoch ähnelt deren Stoffwechsel deren der Menschen sehr. Nicht umsonst wird in der Medizin und Pharmaforschung an Ratten getestet.
Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Ab der 3. Generation gab keine weiteren Nachkommen. Null komma Null. Unfruchtbarkeit ab der dritten Generation Fütterung mit Weißmehl.
Wenn Sie denken, dass dies das einzige Erdbeben nach der Studie war, muss ich Sie hier enttäuschen. Dieser drastische Fruchtbarkeit-Einschnitt wurde ebenfalls nach einer Fütterung mit 14-tägigem altem gemahlenem Vollkornmehl.
Was tun, um Ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen? Besorgen Sie sich eine Getreidemühle für Ihre Küche. Backen Sie frisch.
Keine Zeit zum Brotbacken? Das verstehe ich. Fragen Sie in Ihrer Umgebung nach: Es gibt ihn immer och: der gute Bäcker, der mit frisch gemahlenem Vollkornmehl bäckt. In Österreich kann ich Ihnen das Mauracher-Brot* empfehlen. Das Mehl wird direkt im Mischer gemahlen.
* unbeauftragte Werbung
Grund 8: Kosmetikprodukte können Unfruchtbarkeit beim Mann schuldigen
Eine 2013 veröffentlichte Studie des deutschen Bundes für Umwelt und Naturschutz zeigt, dass fast ein Drittel aller Kosmetikprodukte in Deutschland hormonell wirksame Chemikalien enthält. Mehr als 60.000 Produkte wurden untersucht. Insbesondere Haarwachs (36%), Sonnenschutzmittel (33%) sowie Rasierschaum (30%) und Zahnpasta (20%) sind stark mit solchen Substanzen belastet. Diese werden in Kosmetika u.a. als Konservierungsmittel und UV-Filter zwar in geringer Konzentration eingesetzt, allerdings gleich mehrere davon und in zahlreichen Produkten, dass die kritische Menge schnell erreicht wird.
Was Sie tun können, um Ihre Fruchtbarkeit zu verbessern: auf Naturkosmetik zurückgreifen; auf wenige Produkte zurückgreifen; Sonne in den Hauptstunden vermeiden. Benützen Sie nicht, was Sie auch nicht bei Ihrem zukünftigen Baby verwenden würden!
Fazit
Ein Fazit mit bitterem Nachgeschmack: Unser moderner Lebensstil so bequem und verlockend er sei, bleibt nicht ohne Konsequenzen. Wenn Sie eines aus diesem Artikel mitnehmen sollen: Es liegt alles in Ihrer Hand. Also packen Sie es an! Sie können jeden Tag auf Neue entscheiden - Schritt für Schritt! Sie schaffen das!
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