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Der Kaiserschnitt (auch Sectio Caesarea genannt) ist ein operativer Eingriff, bei dem das Baby durch einen Schnitt im Bauch und in der Gebärmutter der Mutter auf die Welt geholt wird. Der Eingriff ist oft notwendig, wenn eine vaginale Geburt zu risikoreich wäre – sei es für die Mutter, das Kind oder beide. Die Gründe dafür können vielfältig sein, zum Beispiel eine ungünstige Lage des Babys, gesundheitliche Probleme der Mutter oder Komplikationen während der Geburt.

Weltweiter Anstieg der Kaiserschnitten

In den letzten zehn Jahren hat der Anteil der Sectio weltweit zugenommen. In Deutschland lag der Anteil 2011 bei etwa 32 %, während er 2021 auf fast 34 % angestiegen ist. Auffällig ist, dass viele Frauen, die bereits einmal per OP entbunden haben, auch beim zweiten oder dritten Kind diesen Weg wählen. Etwa 80 % der Frauen, die bereits einen Kaiserschnitt hatten, entscheiden sich bei der nächsten Geburt wieder dafür – sei es freiwillig oder aus medizinischer Notwendigkeit.

Kaiserschnitt: Für immer?

Der Satz „Einmal Sectio – immer Sectio“ stammt aus einer Zeit, in der man nach einem Kaiserschnitt oft automatisch einen weiteren OP durchgeführt hat. Der Grund war, dass die Narbe in der Gebärmutter als Schwachstelle galt und man befürchtete, dass sie bei einer natürlichen Geburt reißen könnte.

Etwa die Hälfte der Schwangeren mit vorangegangenem Sectio entscheiden sich bei der nächsten Geburt für einen erneuten, geplanten Eingriff.

Ansichten von Ärzten und Müttern

Aus medizinischer Sicht gibt es klare Kriterien dafür, wann ein Kaiserschnitt erforderlich ist. Ärzte wägen das Risiko ab und schauen auf die genaue Lage der Narbe und der Plazenta. Es hängt auch davon ab, wie die Frau die erste operative Geburt verkraftet hat, welche Komplikationen auftraten und wie ihre gesundheitliche psychische Situation bei der jetzigen Schwangerschaft aussieht.

Viele Ärzte raten, auch nach einem Sectio eine natürliche Geburt zu versuchen, wenn keine medizinischen Bedenken bestehen. Sie betonen, dass eine vaginale Geburt weniger Risiken für die Mutter birgt, zum Beispiel in Bezug auf Wundheilung, Genesung und körperliche Fitness.

Auf der anderen Seite entscheiden sich viele Frauen bewusst für einen weiteren Kaiserschnitt. Manche fühlen sich dabei sicherer, weil sie den Ablauf bereits kennen, andere haben Ängste vor den möglichen Komplikationen einer natürlichen Geburt nach einem Kaiserschnitt.

Egal, ob geplant oder notwendig – eine Sectio hinterlässt Spuren. Der Schnitt durchdringt mehrere Schichten: Haut, Fettgewebe, Muskulatur und schließlich die Gebärmutterwand. Die Narbe verheilt zwar in der Regel gut, doch es bleibt ein inneres, äußeres und psychisches Zeichen der Geburt. Diese fordert besondere Aufmerksamkeit. Dazu können Sie hier mehr lesen: Narbe ganzheitlich pflegen.

Auf die Vorbereitung kommt es an

Eine gezielte Vorbereitung kann sowohl bei einer natürlichen Geburt als auch bei einem Kaiserschnitt viel bewirken. Workshops zur Einstimmung auf die Geburt mit Hypnobirthing Geburtsvorbereitungskurse vermitteln Atemtechniken, die Ängste abbauen und das Vertrauen in den eigenen Körper stärken. Hypnobirthing unterstützt Sie zusätzlich durch Visualisierungen und tiefe Entspannung, um die Geburt sanfter zu erleben. Auch mit der Kinesiologie können Sie emotionale Blockaden lösen und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

Ob natürliche Geburt oder Sectio– eine gute mentale und körperliche Vorbereitung schafft Sicherheit und stärkt die innere Kommunikation mit Ihrem ungeborenes Baby.

Fazit: Mythos entlarvt!

Ob „Einmal Kaiserschnitt – immer Kaiserschnitt“ heute noch gilt, hängt von der individuellen Situation der Mutter ab. Die moderne Medizin bietet vielen Frauen die Möglichkeit, nach einem Sectio auch vaginal zu gebären. Trotzdem bleibt die Entscheidung oft eine sehr persönliche – zwischen dem Wunsch der Mutter und der Empfehlung des Arztes.

Letzten Endes zählt, dass Mutter und Kind gesund und sicher sind – egal wie!

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